Die „Ruach“ - Ursprung und Wirkkraft der Schöpfung
Auf den Spuren der weiblichen Seite Gottes
„Wenn Gott männlich ist, muss das Männliche Gott sein.“ * Dieser Satz lässt viele
Frauen in den 70er Jahren erstmals realisieren, dass die vertrauten religiösen
Symbole (Gottvater, Sohn, Herr etc.) männlich sind. Dennoch: Die weibliche
Seite Gottes, wenngleich verschüttet, ist immer präsent gewesen in der
jüdischen Tora wie auch in der christlichen Bibel. Sie wird im Begriff der „Ruach“
greifbar, einem weiblichen Konzept — am ehesten übersetzbar mit „Lebendigkeit,
Kreativität Gottes, Ursprung der Schöpfung, fließende Energie, Entwicklung,
Bewegung, Schwingung“. Hier setzt meine Kunst an: Meine Malerei mit
Naturpigmenten — Erden, Edelmetallen, Mineralien, Gewürzen auf
Fichtenholzrahmen und Leinwand - nähert sich der „Ruach“ leise, lauschend an.
Das Schwingen, der Lebenshauch der „Ruach“ finden Gehör und Antwort in den
Schwingungen der kostbaren Naturmaterialien, den Farben und der Komposition
der Bilder. Sie vermitteln die Botschaft weiter in die somatische, emotionale und
geistig-rationale Dimension des Menschen. Die Bilder kommunizieren und wirken
so auf den verschiedenen Ebenen menschlichen Lebens und kommen ins
Gespräch mit den Betrachtenden. Sie eröffnen Spiel-Räume zur Begegnung mit
der „Ruach“, dem stets überraschenden Möglichkeitsraum Gottes — jenseits von
Sex und Gender.